Uranpecherz

Uranpecherz
Uran|pech|erz 〈n. 11; unz.〉 = Uraninit

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U|ran|pech|erz [ Pech (wegen der Farbe)]: haupts. aus Urandioxid bestehendes grau-, braun- oder grünschwarzes Mineral, das meist kryptokrist. als Pechblende, seltener als kubischer Uraninit vorkommt u. zur Urangewinnung genutzt wird.

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Uranpech|erz,
 
schwarzes, auch dunkelbraunes oder schwarzgrünliches, stark radioaktives, kubisches Mineral, das v. a. aus Urandioxid, UO2, besteht und wechselnde Mengen an Verbindungen von Thorium, Seltenerdmetallen, Blei, Silicium, Calcium, Eisen, Schwefel u. a. enthält. Dazu zählen die Minerale Bröggerit (thoriumreich, etwa 80 % UO2), Cleveit und Nivenit (beide etwa 65 % UO2), Brannerit (etwa 45 % UO2). Härte nach Mohs 4-6, Dichte 7,5-10,6 g/cm3. An der Luft nimmt Uranpecherz Sauerstoff auf, wobei das UO2 langsam in U3O8 übergeht. Uranpecherz tritt meist in Form kryptokristalliner bis kolloidaler, nierig-traubiger, pechglänzender, muschelig brechender Aggregate (Pechblende), auch in kleinen Kugeln auf, seltener in würfeligen oder oktaedrischen, stark glänzenden Kristallen (Uraninit) oder in pulvrigen Massen (Uranschwärze). Pechblende entsteht bei tieferen, Uraninit bei höheren Temperaturen. Bei der Verwitterung bilden sich Uranhydroxide, -phosphate, -vanadate, -silikate, oft in enger Verbindung mit organischer Substanz (Thucholith, Carburan, Nasturan). Uranpecherz ist der Hauptrohstoff für die Gewinnung des Urans.
 
Etwa 20 % der Bergwerksproduktion von Uran (U3O8) stammen aus magmatischen, die übrigen aus sedimentären Lagerstätten. Die an Granit- und Syenitpegmatite gebundenen magmatischen Vorkommen (mit meist gut kristallisiertem Uraninit) sind fast immer reich an Thorium und Cer, selten aber abbauwürdig. Sehr viel höhere Urangehalte (bis 4 %) entstehen durch hydrothermale Lösungen (Gänge und metasomatischer Körper, meist mit Pechblende), z. B. im Erzgebirge, in Sankt Joachimsthal, im Zentralmassiv (Frankreich), in Katanga (Demokratische Republik Kongo), Kanada (u. a. Port Radium), Nordaustralien. Sedimentäre Lagerstätten beruhen auf der guten Löslichkeit des Urans und seiner Wiederausscheidung (Reduktion durch Schwefelwasserstoff, Eisen u. a.) aus dem zirkulierenden Grundwasser in den Sedimenten (Pechblende oder Uranschwärze). Es sind relativ arme, aber oft riesige Vorkommen; aus ihnen stammt der größte Teil der Weltproduktion, z. B. Sandsteine in Colorado (»black ores«) und Niger oder die präkambrischen Konglomerate des Witwatersrandes (Uraninit, vergesellschaftet mit Gold, gebunden an die sauerstoffarme Atmosphäre der Frühzeit) und von Elliot Lake (Kanada). Ähnliche Anreicherungen erfolgten in Zementationszonen.

Universal-Lexikon. 2012.

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